St. Gerebernus zu Sonsbeck

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Zu den alten Kulturdenkmälern der Stadt Sonsbeck gehört auch die um 1190 erbaute Gerebernuskapelle, ein gotischer Bau mit romanischem Turm. Über ihre Entstehung ist in der »Lebensbeschreibung des heiligen Gerebernus und der heiligen Dymphna« folgendes überliefert:

»Der gottlose Mörder ließ die beiden Leiber der Märtyrer im Blute liegen und ging davon. Die benachbarten Einwohner des Dorfes haben solche mir allen Ehren begraben und Gott verherrlichte ihr Grab durch Wunderwerke. Das bewog die Geistlichkeit, ihre Leiber zu erheben. Da man die Erde ausgeworfen, traf man zwei aus weißem Marmor gehauene Särge an, von welchem man zuverlässig hält, sie seien nicht von Menschen, sondern von Engeln verfertigt worden. In dem einen Sarg lag der Leib des hl. Gerebernus, welchen man anfangs in der Stadt Xanten hielt, nachher nach Sonsbeck soll gebracht haben. An diesem Orte ist eine ansehnliche Kirche zu Ehren des hl. Gerebernus wenigstens vor 800 Jahren von seinen frommen Verehrern erbaut worden. In der Kapelle des hl. Gerebernus zu Sonsbeck finden Kranke, besonders Wichtige, vom Schlag berührte und Lahme Trost und Hülfe.« 

Anmerkungen

Die St. Gerebernus-Kapelle liegt am Dassendaler Weg 10. 1478 wurde St. Gerebernus an Stelle der ersten Pfarrkapelle errichtet.

St. Gerebernus ist eine auf einer Anhöhe vor der heutigen Stadt gelegene ehemalige Pfarr- und Wallfahrtskirche. Die kleine dreischiffige Stufenhalle mit Netzgewölben von 1478 (Inschrift am Chorstrebepfeiler)und der in romanisierenden Formen errichtete Turm gehen nach neuerem Befund mit dem Kirchenbau zusammen. Die ursprüngliche Farbfassung wurde bei der jüngsten Wiederherstellung aufgedeckt. Ein neugotischer Hochaltar im Stil von F. Langenberg, Goch, stammt vom Ende des 19. Jh. Im nördl. Seitenschiff steht ein Altar mit ausgehöhltem Stipes, durch den die Wallfahrer krochen; darüber der Barockretabel von 1687, auf den gesprengten Giebelstücken sieht man Engel mit den Leidenswerkzeugen, um 1500. Muttergotte, um 1430. Hl. Katharina, um 1530. Siehe Sonsbeck

St. Gerebernus-Kapelle (WGS 84: 51° 36' 55.61" 6° 22' 41.23")

Literaturnachweis

  • Hugo Otto, Sagen vom Niederrhein, Moers 1931, S.113


Hier finden Sie: St. Gerebernus-Kapelle (51.615447° Breite, 6.378119° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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