Luftfahrt nach Warendorf

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Haus Dellwig

In Methler lebten zwei Knechte, deren Liebste Mägde auf Haus Dellwig bei Lütgendortmund waren, ein um 1690 von den Herren von Palandt erbautes Wasserschloß. Mitten in der Nacht gingen sie nach einem Sonntagsbesuch über Derne zu ihren Höfen. Am Hostedder Baum, einem Schlagbaum, erblickten sie eine große Eule.

Vorlaut sagte der eine Knecht: »Dä we´ck äist´n Drieff giebm« ( »Dir werde ich einen Drauf geben !« D. S.) und schlug mit dem Knüttel nach der Eule. Da wurde das Tier wütend, hackte die Fänge in die Jacke über seiner Brust und trug ihn in die Luft davon.


Als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte und sich umsah, fand er sich in einer fremder Stadt auf dem Markt wieder. Von einem Bäcker, der gerade den Backofen anheizte, erfuhr er, daß er in Warendorf gelandet sei. Noch ganz verstört kam er zwei Tage später wieder in Methler an.

Anmerkungen

Das schön gelegene, wasserumwehrte Haus Dellwig, dessen Ursprünge schon 1179 beurkundet sind, liegt an der Dellwigerstr. 130. Der jetzige, 1690 fertiggestellte ehemalige Adelssitz ist von außen zu besichtigen. Im Vorhof befindet sich ein von April - Oktober sonntags von 10.30-13.00 geöffnetes Heimatmuseum. Das Dellwiger Bachtal lädt zu Spaziergängen ein. Methler ist ein Stadtteil von Kamen (Kreis Unna). Der Hostedder Schlagbaum stand wohl dort, wo die Straße Friedrichshagen in Dortmund-Derne den Lüserbach überquert. Der Schlagbaum markierte die Grenze zwischen dem Gebiet der freien Reichsstadt Dortmund und der Grafschaft Mark. Warendorf liegt im Münsterland / Westfalen.

Haus Dellwig (WGS 84: 51.50905° 7.3495°)

Literaturnachweis

  • H. G. Palme, Sagen vom Hellweg 1966, 37 (nach Beisenherz, Kirchspiel Kurl, 1932)


Hier finden Sie: Haus Dellwig (51.50905° Breite, 7.3495° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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