Die Zechenglocke

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Grasmahd mit Sense

Auch die ehemaligen Zechen, die heute anderen Industrien Platz gemacht haben, hatten ihre geheimnisvollen Geschichten. Die Zeche Dahlbusch, in der Kohle gefördert wurde, lag im Ortsteil Rotthausen, südlich des Rotthauser Marktes. Die Straße Am Dahlbusch erinnert noch daran. Hier erzählt man sich die folgende Geschichte: Die Männer unter Tage auf der Zeche Dahlbusch konnten früher häufiger eine Glocke bimmeln hören und auch ein kleines Männchen sehen. Besonders zur Sommerzeit machte diese Erscheinung die Bergleute unruhig, denn damit verband sich ein hartnäckiger Aberglaube: Das schmale Rasenstück am Zecheneingang wurde von Zeit zu Zeit mit der Sense gemäht. Immer zur gleichen Zeit hielt der Sensenmann unter Tage seine Ernte - bis man eines Tages auf den Gedanken kam, Schafe anzuschaffen, die das Gras abfraßen. Seitdem hörte man die Glocke seltener, und auch das Männchen kam nicht mehr so oft.

Anmerkung

Die Zeche Dahlbusch (1848-1966) lag an der Zechenstr. Einige Betriebsgebäude der Anlage stehen dort noch heute. Die sogenannte »Dahlbuschbombe,“ eine Rettungskapsel zur Bergung verschütteter Bergleute, wurde 1955 in diesem Betrieb entwickelt. Im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum Am Bergbaumuseum 28 ist die »Dahlbuschbombe“ ausgestellt.

Zeche Dahlbusch (WGS 84: 51.500233° 7.08415°) Deutsches Bergbaumuseum (WGS 84: 51.488906° 7.217465°)

Literaturnachweis

  • Schmidt, 1997, 76


Hier finden Sie: Zeche Dahlbusch (51.500233° Breite, 7.08415° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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