Die Ossenkuhle

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Zugochsen

Nahe Günnigfeld lag vor langer Zeit eine Ritterburg, Aschenbruch geheißen. Da aber die Ritter ein lästerliches Leben führten, versank ihr festes Haus unter einem starken Erdbeben.

In der Nacht vor dem Untergang dieser Burg aber wurde das Vieh in den Ställen unruhig; die Pferde wieherten, die Ochsen brüllten, die Hühner gackerten. Davon wurde eine Magd wach, lief in den Stall, zog den stärksten Ochsen heraus, schwang sich auf dessen Rücken und trieb ihn zur Eile. Kaum war sie auf das freie Feld gelangt, stürzte das feste Haus hinter ihr mit Getöse zusammen,

Da sank sie auf die Knie und betete für die Menschen und für das Vieh, denn alles war elendig umgekommen. Das Feld aber nennt man bis auf den heutigen Tag die Ossenkuhle.

Anmerkung

Ein Johann von der Dorneburg, genannt Aschenbrock, war von 1391 bis 1415 Droste (oberster Richter) von Bochum.

Burg Aschenbruch (auch Lakenbruch genannt) wurde vor 1592 erbaut und um 1800 abgerissen.

Lakenbruch (vgl. Am Lakenbruch) bedeutet wohl: eine feuchte Niederung (Bruch) mit Tümpeln oder Teichen (Lake).

Möglicherweise bedeutet Aschenbruch das »hintere Sumpfgelände“ In der Nähe der Ossenkuhle (Bochum), an der ehemaligen Gaststätte »Parkhaus“ (Bochum, {{Straße|Parkallee 17), soll die tiefste Stelle Bochum - Günnigfelds gelegen haben. Dort hat möglicherweise Haus Aschenbruch gestanden. Viehweger dagegen führt aus, dass Burg Lakenbruch, welche Am Bollwerk /Ecke Eisenstr. in Herne - Röhlinghausen stand, nach den Besitzern, den Rittern von Aschebrock auch Haus Aschenbruch genannt wurde, und somit Haus Lakenbruch mit Haus Aschenbruch identisch sei.

Ossenkuhle (Parkallee 17) (WGS 84: 51.49635° 7.143333°)

ehemaliger Standort der Burg Lakenbruch (WGS 84: 51.506828° 7.154434°)

Im Lakenbruch (WGS 84: 51.507841° 7.156895°)

Literaturnachweis

  • WS, Nr. 11 (nach Hüls, o. J. , 43; vgl. Bröker, 1996, 116; vgl. Viehweger, 230f. (V. beruft sich auf J. D. von Steinen III. Teil XVI. Stück, S. 241)


Hier finden Sie: Ossenkuhle (51.49635° Breite, 7.143333° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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