Die Hexen von Speldorf

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Kessel

Da, wo jetzt der Duisburger Busch aufhört, zieht sich bis nach Mülheim eine Anzahl einzeln gelegener Gehöfte, Speldorf genannt. Hier in der Nähe des Duisburger Waldes saß einst ein mutiger Mann, der Wirt Schnüran, des Nachts um zwölf Uhr an seinem Braukessel. Da sprangen nach und nach über die Tür dreizehn schwarze Katzen, Tiere, so feist und rund wie die Bären. Sie schnüffelten um den Kessel, setzten sich um den Topf und schnurrten. Endlich ergriff Schnüran den großen Schöpflöffel mit glühend heißem Biere und goss dies den Tieren rasch über die Bälge. Himmel Dutzend, wie rissen sie da aus durch Hecken und Sträucher! Sie eilten dort nach ihren Wohnungen; am andern Morgen erfuhr Schnüran, dass dreizehn alte Weiber aus seiner Nachbarschaft krank seien. Das waren die dreizehn Katzen gewesen und jede hatte von Schnürans heißem Bier zu kosten bekommen, an dem die eine sich den Mund und die andere den Rücken verbrannt hatte.

Anmerkungen

Der Duisburger Wald grenzt am Worringer Reitweg (Mülheim) an den jetzigen Broich-Speldorfer Wald. Wirt Schnüran ist nicht nachweisbar (Hinweis erbeten!).

»Weiter flußabwärts liegt das hübsche Schloß Styrum mit seinen in der Abendsonne blinkenden Zinnen.« (J. C. Christ, 1835)

Literaturnachweis

  • Pröhle, 135–137 (mündlich aus Mülheim)


Hier finden Sie: Worringer Reitweg (51.406916° Breite, 6.820192° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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