Die Hexe in Neuasseln

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Als der Fahrhauer Hans aus Aplerbeck einst aus der Wirtschaft Enser in Neuasseln kam und kaum einige Schritte weit von dem Hause entfernt war, ging plötzlich ein altes Weib vor ihm her, das in der Hand eine Kohlenschippe hatte, in der glühende Kohlen lagen. Nun lief er dem Weibe immer nach, wohin es ihn auch führte. So mochte er wohl schon die halbe Nacht über Zäune, Hecken und Gräben herumgelaufen sein, als er an ein Bahnwärterhäuschen kam. Auf seine Frage, wo er denn eigentlich wäre, antwortete der Bahnwärter, dass er sich in Courl befände. Trotzdem ihm der Mann den Weg zeigte, kam der Fahrhauer nach ein paar Stunden wieder bei dem Wärter an, wo er ein Weilchen wartete. Da wurde es aber schon hell, und nun konnte er endlich nach Hause finden.

Anmerkungen

Aplerbeck und Kurl sind Dortmunder Stadtteile. Courl wurde 1915 amtlich in Kurl umgenannt. Durch Kurl führt die Trasse der 1847 eröffneten Köln-Mindener Bahn, der ersten Bahnlinie Westfalens (Siehe Bahnhof Kurl an der Mühlackerstr. ). Die Sage dürfte demnach zwischen 1847 und 1915 entstanden sein. Ein Fahrhauer ist ein aufsichtführender Bergmann (Vorarbeiter). Wirtschaft Enser liegt an der Holzwickederstr. 121 / Ecke Neuhammer Weg.

Wirtschaft Enser (WGS 84: 51.51571° 7.565101°)

Literaturnachweis

  • Wehrhan, 71 (nach P. Satori, in: ZrhwV. II. , 1905, S. 83. W. gibt noch weitere Quellen motivähnlicher Sagen an.)


Hier finden Sie: Wirtschaft Enser (51.51571° Breite, 7.565101° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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