Die Erdmännchen von Eppendorf

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

Wechseln zu: Navigation, Suche
Roggenähre

In den Hügeln bei Eppendorf, an den Quellen der Ah, der Schembecke und des Hesternsiepen gab es in alten Zeiten zahlreiche Zwerge. Einmal stand ein solcher Zwerg vor dem Bauern Oberhagemann und bat ihn um eine volle Roggenähre. Der Bauer schnitt sie ihm ab, und stöhnend unter der schweren Last keuchte der Zwerg davon. Jeden Morgen kam er wieder und holte seine Ähre. Das Born auf den Äckern und das Vieh im Stall, alles gedieh prächtig von dieser Zeit an.

Als aber der Bauer einmal krank war, schickte er den Knecht hinaus, die Ähre zu schneiden. Wieder kam der Zwerg, nahm das Geschenk auf den Rücken und eilte stöhnend und ächzend davon. Da musste der Knecht lauthals lachen. Vor Schreck ließ das Erdmännchen die Last fallen, floh und kam nicht wieder. Das Vieh magerte nun zusehends ab. Es wurde erst wieder anders, als der Bauer selbst wieder die Ähre schnitt.

Anmerkungen

Der 1486 zuerst erwähnte Hof Oberhagemann lag am Wegmanns Hof. Um 1830 wurde Johann Heinrich Wegmann durch Einheirat neuer Besitzer des Gutes, das 1964 abgetragen wurde. Heute befinden sich dort Reiheneigenheime. Der Gartenbaubetrieb Oberhagemann an der Eppendorfer Staße 5 liegt auf altem Hofgelände und wird von Nachfahren des Landwirtes betrieben. Die Quellen der Ah und der Schembecke entspringen der Anhöhe an der Varenholzstr. Offen fließt der Ahbach noch Am Ahbach.

ehem. Standort Hof Oberhagemann (WGS 84: 51.455791° 7.173604°)

Literaturnachweis

  • Hüls, o. J., 47.
  • siehe auch Zaunert, 30.


Hier finden Sie: ehem. Standort Hof Oberhagemann (51.455791° Breite, 7.173604° Länge)

Diesen Ort mit weiteren Geodiensten anzeigen. Weitere Sagen aus Bochum.



Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Wattenscheider Sagenbuch.
Essen: Verlag Pomp, 2004
ISBN 3-89355-248-0.



Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Nähere Informationen: siehe Impressum.

Ruhr2010Logo
Redaktion