Der gläserne Berg

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Goldenes Pferd

Im Süden der alten Stadt Castrop liegt an dem Wege, der über die Höhe nach Bochum führt, der Eselsberg, in alten Urkunden auch wohl Mellisberg, Millisberg oder Neilisberg genannt. Vorzeiten wohnte dort oben eine Jungfrau in einem verwunschenen Schlosse. Niemand konnte sie erlösen, denn die Höhen, die zur Spitze des Berges führen, waren glatt wie von Glas oder Eis. Verschiedene Ritter versuchten, zu Ross den Berg zu erklimmen; aber wie sehr sie auch die Hufe der Pferde schärfen ließen, sie stürzten alle ab und mussten ihr Wagnis mit dem Leben büßen. Einst kam in diese Gegend ein fremder Rittersmann. Der hörte von der verwunschenen Jungfrau und beschloß, den Bann zu lösen, koste es, was es wolle. Er ließ seinem Pferde goldene Hufe machen, und siehe, der harte und glatte Boden gab nach, so dass er glücklich oben ankam. So wurde die Jungfrau von ihrem jahrelangen Fluch erlöst.

Anmerkungen

Den Gipfel des Eselsberges markiert das »Bookenkreuz,» ein Pestkreuz von 1637. Es wurde zum Dank für die überstandene Pestseuche von 1636 errichtet und befindet sich an der Kreuzstr. / Ecke Bookenweg. Ein Schloss ist am Eselsberg nicht beurkundet.

Eselsberg (WGS 84: 51.536717° 7.301017°)

Literaturnachweis

  • Heimatblätter für Castrop und Umgebung, , 6. Jg. , 1927, 48


Hier finden Sie: Eselsberg (51.536717° Breite, 7.301017° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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