Der Teufel am alten Kirchweg in Hassel

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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St Urbanuskirche

In Hassel (heute Gelsenkirchen-Buer-Hassel) lag ehemals das adelige Gut Oberfeldingen, vormals Wersabein. Zu ihm führte der sogenannte Grüne Pfad. Es ist der alte Kirchweg nach St. Urban in Buer. 1929 war er ein Privatweg.

Daran wohnte ein alter eisgrauer Mann, ein Krüppel mit einem Buckel. Dieser Bucklige griff die Leute an und behexte sie. Das wurde immer toller. Schließlich holte man einen Pater und erzählte ihm, daß der Verwachsene schwere Verbrechen begangen haben sollte. Darum wohne jetzt der Teufel in ihm. Aber selbst der fromme Pater konnte nicht den Gottseibeiuns (alter Name für Teufel) austreiben. Doch er brachte es fertig, ihn in den Winkelbusch zu verbannen. Dieser liegt in der Nähe der Grenze von Bergmannsglück und Westerholt. Da, wo der Grüne Weg anfing und aufhörte, stand ein Kreuz, um den Teufel zu bannen und den Weg zur St. Urbanus-Kirche wieder freizumachen. Der gebannte Mann versucht immer wieder, auf diesen Weg zuzugehen. Aber so leicht ist das nicht. Er rückt nur alle Jahrhundert einen Hahnenschritt weiter zum alten Kirchweg vor.

Anmerkung

Haus Oberfeldingen (Im Stadtplan ausgezeichnet.) liegt an der gleichnamigen Straße unweit des Eppmannsweg. Der ursprüngliche Sitz des Freigrafen von Buer wurde 1297 als Gräftenanlage erbaut.

Der jetzige Hof wird nicht mehr bewirtschaftet und befindet sich in Privatbesitz. Mittelalterliche Bausubstanz ist von außen nicht mehr erkennbar. Der »Grüne Weg“ führt an dem Anwesen vorbei und mündet in die Marlerstr. Als »Grüne Wege“ wurden früher Wege, die an der Landwehr entlang führten, genannt. Die Landwehren waren Wallanlagen um Städte und Dörfer, die Feinden, besonders aber auch räuberischen Banden wehren sollten, das bebaute (= landwirtschaftlich genutzte) Land zu plündern. Der Winkelbusch lag am Winkelbuschweg.

Die 1893 im neu-gotischen Stil errichtete und meist geöffnete katholische St. Urbanus-Kirche liegt in Gelsenkirchen-Buer an der Marienstr. , an der Stelle ihres Vorgängerbaues. Der ehemalige Eingang zur Zeche Bergmannsglück (1880-1968) liegt gegenüber der Bergmannsglückstr. 17. Heue ist dort ein Künstleratelier eingerrichtet (»Forum Bergmannsglück»). Der Eingang zur Zeche Westerholt (1907; heute Zeche Lippe) liegt gegenüber der Egonstr. 11. Die Zeche ist zur Zeit (2006) noch im Betrieb.

Haus Oberfeldigen (WGS 84: 51.606517° 7.055583°)

Literaturnachweis

  • Kollmann, 160


Hier finden Sie: Haus Oberfeldigen (51.606517° Breite, 7.055583° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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