Der Teufel als Gast auf Burg Volmarstein

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Ruine Burg Volmarstein

Auf dem Volmarsteine bei Wetter wohnte ein Ritter, der sehr gastfrei war und nichts lieber sah, als daß die hohen Säle widerhallten von frohem Sang und Becherklang. Einstmals nun hatte er wiederum die Nachbarn zu festlichem Mahle entboten. Da aber niemand kommen konnte, wurde der Ritter zornig und rief, als die letzte Absage anlangte: »Wenn denn kein Mensch sich einfinden will, so mag der Teufel mit der ganzen Hölle bei mir speisen!« Dann ritt er, den Ärger zu vertreiben, mit Reisigen und Knappen aus, der Jagdlust zu frönen. Als sie nach Mitternacht Beute beladen heimwärts zogen, hörten sie aus der Burg ein Heidengetöse, Fluchen und Brüllen, und sahen durch die hell erleuchteten Fenster schwarze Katzen mit glühenden Augen, Wölfe, Bären und andere unheimliche Gestalten, die volle Becher und dampfende Schüsseln in den Klauen hielten und mit Zähnefletschen hinuntergrüßten, so daß auch nicht einer sich einzutreten getraute. Plötzlich, mit dem Glockenschlage eins, verstummte der Lärm und erlosch das Licht. Nunmehr gedachte der Burgherr der Ladung, die er am Mittag erlassen, und wußte, daß der Teufel mit seinen Gesellen bei ihm zu Gaste gewesen.

Burg Volmarstein (WGS 84: 51.374383° 7.382367°)

Literaturnachweis

  • Bahlmann, 1922, 69f. (vgl. Montanus, 154f.)


Hier finden Sie: Burg Volmarstein (51.374383° Breite, 7.382367° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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