Der Opferstein auf dem Donnerberge in Bottrop

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Im Jahre 1815 baute ein Müller in Bottrop eine Mühle. Am Ende fehlten ihm nur noch zwei Mühlsteine, die er nirgends auftreiben konnte. Da dachte er an den alten Opferstein auf dem Donnerberge. Er suchte Leute, die ihm helfen sollten, den Stein in die Mühle zu schaffen. Aber da war keiner, der den Mut hatte; denn sie glaubten, Donar selbst hätte den Stein hingewälzt. Endlich waren aber doch einige starker Kerle bereit, dem Müller zur Hand zu gehen. Aber seltsam! Jeder, der an dem alten Stein rückte, hatte Unglück. Dem ersten sprang ein Steinbröckchen ins Auge, er erblindete. Dem andern wurde der Fuß zerquetscht. Am schlimmsten erging es dem Müller selbst. Von Stund an, da der Stein in die Mühle gebracht wurde, ging es mit dem Müller rückwärts. Das Mehl aus der Mühle taugte nichts mehr. Und bald brachte kein Bauer mehr Korn hin. Der Mann ergab sich dem Trunke und wurde endlich als Lump aus dem Hause geworfen. Als Knecht verdingte er sich in eine andere Mühle. Eines Tages geriet er in das große Kammrad.

Anmerkung

Der Donnerberg liegt nördlich der Armelerstr. (im Stadtplan ausgewiesen). Donar (Thor) ist eine germanische Vegetationsgottheit. Allerdings soll sich in diesem Fall der Name Donnerberg von »Damm“ herleiten, da der Berg einen Höhenrücken bildet. Ein Kammrad ist ein (hölzernes) Zahnrad, dessen Zähne einzeln eingesetzt sind.

Donnerberg (WGS 84: 51.508322° 6.925904°)

Literaturnachweis

  • Vetter, VK 1925, 32


Hier finden Sie: Donnerberg (51.508322° Breite, 6.925904° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2006
ISBN 3-922750-66-4.




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