Der Name Eckesey

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Der heutige Stadtteil Eckesey in Hagen ist früher, wie so viele andere Stadtteile auch, ein Dorf gewesen. Es war dem Grafen Konrad von der Ruhr zu Dienstleistungen verpflichtet, aber die Dörfler muckten immer wieder dagegen auf, weil ihr eigener Kram darunter litt. Als es dem Grafen zu dumm wurde, beschloss er eine Strafexpedition gegen das Dorf. Er rief seine Knappen und Knechten zusammen, rüstete sie gut und zog nun von der Ruhr an die Volme zum Strafgericht. Die Dörfler feierten gerade ihre Fastnacht, als die Wächter die feindlichen Scharen meldeten. In aller Eile machten auch sie sich kampfbereit, als auch schon die ersten Berittenen an der Geitebrügge auftauchten. Dahinter marschierte dann das Fußvolk heran. Die Dörfler wussten, was auf dem Spiele stand und wehrten sich verzweifelt. Sogar die Frauen und Kinder griffen in die Kämpfe ein. Aber die ausgebildeten Truppen waren natürlich weit überlegen und gaben kein Pardon, bis sich in dem Dorf nichts mehr rührte. Nach einem wüsten Siegesgelage wollte der Graf mit seinen Leute schon wieder abziehen, da entdeckten sie hinter einer Scheune ein Ehepaar, das sich hierher gerettet hatte. Voll Wut fragte nun der Graf, ob noch weitere Dörfler am leben seien. Aber die beiden antworteten: »Näi Här, eck un sei sind de einzigste!« (»Nein, Herr, ich und sie sind die einzigen!«) Das rührte den Grafen derartig, daß er befahl, die beiden laufen zu lassen, sie könnten ja ihr Dorf wieder aufbauen. Die dankbaren Überlebenden aber holten ihre Verwandten zur Hilfe, und bald blühte der Ort wieder auf. Zur Erinnerung an das grausige Geschehen nannten sie ihr Dorf von nun an Eckesey.

Anmerkungen

Konrad von der Ruhr ist nicht lokalisierbar (Hinweis erbeten!). »Geitebrügge« wird der Bereich genannt, wo die Herdecker Str. über die Volme führt.

»Geitebrügge« (WGS 84: 51.394955° 7.432197°)

Literaturnachweis

  • Althaus, 88f.; vgl. Woeste, 48 (mündlich aus Hemer.)


Hier finden Sie: »Geitebrügge« (51.394955° Breite, 7.432197° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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