Der Küster von Heeren

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Haus Heeren

Eine ganz besondere Sage wussten die alten Heerener aus ihrem Kirchspielort mit dem alten Wasserschloss zu erzählen. Hier war es mit dem alten Küster nicht ganz richtig, der schon seit langem seine Kirche von unten ansah.

Wie es eigentlich gekommen sei, dass der Küster zu denen gehörte, die im Grabe keine Ruhe fanden, wusste niemand mehr genau zu berichten. Zwischen Heeren und Ostheeren ging früher der alte Küster in der Abenddämmerung spuken. Er war mit Hut und Mantel bekleidet und wartete schon seit Jahrhunderten auf einen Leichenzug, den er zur Kirche begleiten musste. Warum er wohl wartete? Darüber gehen die Meinungen auseinander, soweit die Leute in Heeren überhaupt noch etwas von der Sache wissen. Die einen meinen, er habe zu lange im Wirtshaus gesessen und über dem Unnaer Bier die Beerdigung vergessen. Das sei ja dann wohl ein schlimmes Dienstvergehen gewesen. Andere sagen, er habe mit dem Verstorbenen oder seiner Verwandtschaft eine Feindschaft gehabt und deswegen seine Pflicht gegenüber Mensch und Gott vernachlässigt. Mag dem sein, wie es wolle: Er fand keine Ruhe.

Anmerkungen

Haus Heeren (auch Schloss Heeren genannt) ist ein Herrenhaus im Kamener Stadtteil Heeren-Werve. Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von der Familie von Bodelschwingh/von der Recke-Heeren erbaut und befindet sich spätestens seit 1767 im Privatbesitz der Familie von Plettenberg-Heeren. Das Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1606. Es wurde als frühbarockes Wasserschloss mit einem quadratischen Turm an der Südostecke errichtet, der 1857 durch einen Anbau mit polygonalem Erkerturm nach Osten hin erweitert wurde. Die den rechteckigen, zweigeschossigen Putzbau umgebende Gräfte führt noch heute Wasser. Der Burgbau ist auf einem Eichenpfahlrost gegründet. Eine Dreibogen-Brücke verbindet das Herrenhaus mit der Vorburg, die als eine zum Herrenhaus hin offene Dreiflügelanlage errichtet wurde. Das zweigeschossige Torhaus mit einer rundbogigen Durchfahrt befindet sich im südlichen Gebäude der Vorburg.

Als barocker Herrensitz des früheren Landadels präsentiert sich Haus Heeren mit Herrenhaus und Vorburg in einer seltenen architektonischen Geschlossenheit und in einem erfreulich guten baulichen Zustand. Siehe Wikipedia. Gemeint ist der Küster der alten evangelischen Kirche an der Heerener Str. bei Haus Heeren. Haus Heeren liegt an der Heerener Straße 177.

Haus Heeren (WGS 84: 51° 35' 06.29" 7° 42' 36.41")

Literaturnachweis

  • Helmut G. & Gerda Palme, Sagen vom Hellweg, Hg.: Kreis Unna, Erweiterte Neuauflage Schwerte 1987, Nr. 23


Hier finden Sie: Haus Heeren (51.585081° Breite, 7.710114° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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