Das Wunder von Gevelsberg

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Reiterstandbild des Bischofs Engelbert, Schloss Burg.

Im Jahre 1225 wurde bekanntlich der Erzbischof Engelbert von Köln von seinem Vetter, Friedrich von Isenberg, ermordet. Der fromme Aegidius Gelenius berichtete, dass danach in Gevelsberg immer wieder Wunder geschehen seien. So habe einmal ein Mann in Iserlohn, dessen Hände und Zunge gelähmt waren, in der Nacht eine Stimme gehört, die ihm gesagt habe: »Sag deinem Oheim, dass er dich nach Gevelsberg führt, wo der Bischof Engelbertus ermordet ist, dort wirst du geheilt werden«. Nachdem er das gehört hatte, konnte er mit einem Male wieder sprechen und dankte laut dem Herrn. Sein Oheim aber, der im Zimmer stand, fragte: »Wer spricht denn da?« Der Mann antwortete: »Ich spreche!« Da staunte der Oheim und der Mann musste ihm von der geheimnisvollen Stimme erzählen. Der Oheim bestellte nun einen Wagen und sie fuhren nach Gevelsberg. Dort wurde er tatsächlich von seinem Leiden geheilt, so dass er wieder überall hin gehen und auch seine Hände wieder rühren konnte. Das hatte er dem Märtyrer Engelbert zu verdanken.

Anmerkungen

Schwelm ist die Kreisstadt des Ennepe-Ruhr-Kreises. Erzbischof Engelbert kam an der Straße Alter Hohlweg in Gevelsberg am 7. November 1225 gewaltsam zu Tode. An dieser Straße Ecke Elberfelder Str. sind noch Reste des einstigen Hohlweges erkennbar. Um 1235 wurde in unmittelbarer Nähe das Zisterzienserinnenkloster gegründet, das im 16. Jahrhundert in ein freiweltliches Damenstift umgewandelt worden ist. 1812 wurde es aufgehoben und 1827 abgerissen. Das Bruchsteinhaus in Gevelsberg Im Stift 10 birgt noch zwei Meter starke Fundamente des zerstörten Klosters. Oberhalb dieses Gebäudes wurde der ehe- malige Kloster- und Stiftbereich neu gestaltet, um an die historische Stätte zu erinnern. Eine wohl ehedem zum Kloster gehörende romanische Statue Engelberts ist heute im Märkischen Museum in Witten Husemannstr. 12 zu besichtigen. Eine weitere lebensgroße Holzplastik Engelberts aus dem Jahr 1730 ist im Foyer der Dom-Schatzkammer der Münsterkirche zu Essen an der Kettwiger Str. zu sehen. Weitere Sagen zu Friedrich von Isenberg finden Sie unter ``Hattingen´´ eingetragen.

Alter Hohlweg, Gevelsberg (WGS 84: 51° 18' 39.14" 7° 19' 25.26")

Gevelsberg, Klosterfundamente (WGS 84: 51° 18' 50.89" 7° 19' 38.03")

Literaturnachweis

  • Richard Althaus, Märkische Sagen, von Ruhr, und Lenne, Volme und Ennepe, Gummersbach 1986, S. 35f.


Hier finden Sie: Kloster Gevelsberg (51.314136° Breite, 7.327231° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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