Das Grab im Tal der sieben Hügel

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Einst herrschte im Land an der Lippe ein König. Seine Burg stand an ihrem Ufer, ein Stück von Haltern entfernt. Der König war unermesslich reich. Als er starb, ging ein Weinen und Klagen durch das ganze Land. Man legte den Toten in einen dreifachen Sarg: Zunächst wurde er in einen goldenen Sarg gebettet, der in einen silbernen gestellt wurde. Beide setzte man in einen steinernen, wie ihn die Römer hatten. Seine treuen Freunde befürchteten, dass der Tote in seinem Grabe keine Ruhe fände, wenn die Stelle seines Begräbnisses bekannt würde. Sie nahmen zwei Sklaven mit sich, ließen den Sarkophag in ein Boot stellen und fuhren damit südöstlicher Richtung über die Lippe. An einer geheimen Stelle stand ein Wagen, auf den der Sarg gestellt wurde. Ochsen zogen ihn, und es ging bergauf und bergab durch Wald und Heide.

In einem Tal bei den sieben Hügeln wurde ein Loch ausgehoben. Kein fremdes Auge durfte den Platz beobachten. Sie senkten heimlich den toten König ins Grab. Die beiden Sklaven wurden getötet, damit sie niemandem das Geheimnis erzählen konnten. Einer der Freunde starb, ohne jemandem vom Grab des Königs zu künden. Der andere verriet auf seinem Totenbett, dass der Sarg in der Nähe von sieben Hügeln in der Erde stehe. Doch bis heute hat niemand das Grab mit den Schätzen gefunden, obwohl es viele versucht haben.

Anmerkungen

Die Verfasserin hat versucht, der obengenannten gemüthaften Geschichte einen sagenhaften Charakter zu geben. Um diese Sage ist viel gerätselt worden. Die Bewohner von Haltern-Lavesum und Umgegend meinten, der Sarg befinde sich in der Hohen Mark, wo es viele Hügelgräber gibt.(Kollmann, 45)

Heute führt die 12 km lange Siebenhügelroute, ein Wanderweg auf Römerpfaden, vorbei an Hügelgräbern durch die reizvolle Gegend. Start der Wanderstrecke ist zum Beispiel das Forsthaus Haidberg in Marl-Sinsen an der Halterner Str. 294.

Forsthaus Haidberg (WGS 84: 51.675097° 7.181389°)

Literaturnachweis

  • Adelheid Kollmann, Sagen aus dem alten Vest und dem Kreis Recklinghausen, Recklinghausen 1994, S. 45.


Hier finden Sie: Forsthaus Haidberg (51.675097° Breite, 7.181389° Länge)

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Diese Sage ist in den bisher erschienen Werken von Dirk Sondermann nicht enthalten. Von ihm erschienen die Bücher Ruhrsagen, Emschersagen, Bochumer Sagenbuch, Wattenscheider Sagenbuch und Hattinger Sagenbuch. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung. Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltungshinweise.


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