Das Grab des Grafen Engelbert

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Stiftskirche Fröndenberg

Nach einem Leben voller Kriegsarbeit und reich an Ehren starb Graf Engelbert zu Wetter im zweiundsechzigsten Jahre seines Alters, im Jahre 1391, auf Sankt Thomastag. Und man sagt, daß er auf seinem Totenbette verordnete, seine Freunde sollten sich rüsten, und wenn man ihn von Wetter in das Kloster Fröndenberg zu Grabe führte und seine Feinde seine Leiche irgend schänden wollten, so sollten sie, die Märkischen, sein Banner darauf pflanzen und sich tapfer zur Wehr setzen. Seine Freunde taten also und führten ihn wohl mit fünfhundert Gewappneten von Wetter zum Fröndenberg, und das geschah auf Sankt Stephanstag in den christheiligen Tagen. Sie hatten ihre Wartsleute (Kundschafter) vorgeschickt, und da sie an das Wasser bei Menden kamen, da fanden sie dort die Bürger, die ihnen feind waren und im Wasser eine Schlacht beginnen wollten. Und Graf Engelberts Freunde griffen an, zogen sechzehn von ihren Feinden nieder, die sie fingen, und die anderen blieben im Wasser. So brachten sie ihren Herrn, der tot gestritten und gewonnen hatte, auf denselben Tag zum Fröndenberg und begruben ihn da in allen Ehren.

Anmerkung

Das exzellent erhaltene Grabmal des Grafen Engelbert III. und seiner Frau, der auf Burg Wetter an der Pest starb (siehe Sage 89), befindet sich in der nun evangelischen Stiftskirche am Kirchplatz. Interessanterweise krönt ein preußischer Adler den Hochaltar von 1776, wohl um die enge Verbundenheit der reformierten Stiftsdamen mit dem preußischen König zu unterstreichen. Der St. Stephanstag ist der 26. Dezember. Der Tag des heiligen Thomas wird am 21. Dezember gefeiert.

Stiftskirche (WGS 84: 51.4735° 7.765467°)

Literaturnachweis

Zaunert, 1927, 145f.


Hier finden Sie: Stiftskirche, Fröndenberg (51.4735° Breite, 7.765467° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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