Das älteste Steinkohlenbergwerk an der Ruhr

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Ruine der Burg Hardenstein

»In der Nähe von Hardenstein liegt eine jener Zechen, welche in so großer Menge den Kohlenreichthum des Ardeys und der Ruhrufer ausbeuten und auch ohne Erzadern und ... Goldminen für das ämsig betriebsame Land sind.« (Schücking-Freiligrath, 327)

Wann man an der Ruhr zuerst auf die Steinkohle aufmerksam geworden ist und begonnen hat, sie zu heben, läßt sich trotz aller Forschungen nicht nachweisen; wie dies aber geschehen, darüber hat sich eine Volkssage erhalten, die als erster 1871 Friedrich Woeste nach mündlicher Mitteilung veröffentlichte. Ihm ward erzählt: »Das Bergwerk Op der Mutte zwischen Hattingen und Langenberg (Kreis Mettmann) ist das älteste Kohlenbergwerk hier im Lande. Ein Junge, der einst dort seine Schweine hütete, sieht sich nach einer passenden Stelle um, wo er Feuer anmachen könnte. Da bemerkt er, daß ein Mutterschwein (Mutte) am Fuße eines Baumes ein Loch gewühlt hat. Er treibt die Sau weg und macht hier an dieser Stelle Feuer. Bald fällt ihm auf, daß sich dasselbe gut erhält. Er verläßt es am Abend, ohne daß es erloschen ist. Als er des ändern Tages wieder zu der Stelle kommt, findet er zu seiner Verwunderung eine große Glut, welche sich nicht durch Holz, sondern durch schwarze Erde erhält. Zu Hause erzählt er seinem Vater, wie er im Wald eine schwarze Erde gefunden habe, welche besser brenne als das beste Holz. Der Alte untersucht die Sache und beginnt demnächst Op der Mutte die erste Steinkohlenförderung in der Ruhrgegend.« (...)

Anmerkungen

Die in der Sage angeführte Örtlichkeit dürfte zu korrigieren sein. An der Muttentalstr. verläuft ein Teil des Bergbaukundlichen Rundweges, der auf anschauliche Weise in die Anfänge des Ruhrbergbaus weist. Levin Freiherr von Elverfeldt (1762–1830) auf Haus Steinhausen gründete in der Gegend einige Steinkohlezechen, zum Beispiel die Zeche Nachtigall, die heute als »Westfälisches Industriemuseum« an der Nachtigallstr.35 zur Besichtigung einlädt.

Burg Hardenstein (WGS 84: 51.420717° 7.3015°)

Muttentalstr. (WGS 84: 51.422721° 7.318504°)

Literaturnachweis

  • Bahlmann, 1922, 99–101 (Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Bd.7, Bonn 1871, 95f.; vgl. Otto Schell, Bergische Sagen, Elberfeld 1897,3, in der der Vorfall ins Jahr 1546 gesetzt wird.)


Hier finden Sie: Burg Hardenstein (51.420717° Breite, 7.3015° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Ruhrsagen. Von Ruhrort bis Ruhrkopf.
Bottrop: Henselowsky Boschmann Verlag, 2005
ISBN 3-922750-60-5.





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