Auch ein Spuk

Aus Sagenhaftes Ruhrgebiet

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Ständebuch Beruf Kaufmann

Als sich in Hattingen ein frommer Kaufmann gerade mit den Seinigen zum Abendessen hingesetzt hatte und das Tischgebet sprach, öffnete sich plötzlich die Stubentür und ein großes weißes Gespenst stand in kerzengrader Haltung vor dem Eingang. Trotz des Schreckens, der sich seiner bemächtigte, fuhr er zu beten fort, wohl meinend, den Spuk dadurch um so eher zu verscheuchen. Doch dieser weicht nicht von der Stelle und der Hausherr fasst sich endlich ein Herz und fragt: »Was ist dem Geist sein Begehr?«, worauf ihm die Antwort gegeben wird: »Bete noch ein paar Vaterunser!« Kurz vor deren Beendigung dreht sich die Erscheinung langsam um und verschwindet. Dem Kaufmann wird es aber doch höchst unheimlich zumute; endlich steht er auf, durchstöbert das ganze Haus und macht zu seiner nicht gerin­gen Verwunderung die Entdeckung, dass – alles Geld aus der Ladenkasse ver­schwunden ist.

Haus Cliff
»Das schöne Cliff !
Der Felsen trägt jetzt Trümmer,
Das schöne Cliff !
Die Perl´ im Burgenkranz,
des Ruhrtals Schmuck !
ich seh´ im Geist die Zimmer.« 
(Rautert, 1827, S. 51)

Haus Cliff (WGS 84: 51.402717° 7.171517°)

Literaturnachweis

  • Bahlmann,Nr. 72 (Mündlich aus Hattingen.) Fast dieselbe Erzählung aus dem Münsterlande: Öffentlicher Anzeiger für die Grafschaft Limburg, Iser­lohn, 1846, Nr. 12; ein ähnlicher Vorfall aus Holsterhausen bei (Essen-) Werden: Heimatblätter … für das Industriegebiet, Jg. 2, Essen 1920, S. 37


Hier finden Sie: Haus Cliff (51.402717° Breite, 7.171517° Länge)

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Dieser Text wurde folgendem Buch von Dirk Sondermann entnommen:

Hattinger Sagenbuch.
Essen: Verlag Pomp, 2007
ISBN 978-3893552542.



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